Um 6.10 Uhr aus den Federn. Ich bin der letzte „Stächelegger“ der aus seinen Träumen erwacht. Hansueli ist bereits am Melken. Zug um Zug füllt sich das Kressi. Momentan melkt er 19 Tiere. Sie geben rund 30 bis 35 Liter Milch pro Tag. Diese kommt vorerst zur Kühlung in den Brunnnen. Was nachher mit ihr passiert, können die Böttu-Leser am Dienstag lesen. Nur soviel. Sie geht auf eine kurze aber in diesem Gebiet eben doch lange Reise.
Chregu hat derweil die 20 Hühner und ihre 35 Kücken gefüttert. Zudem stehen sieben Masttruten, zwei Schweine, zwei Stuten, ein Fohlen und ein Hengst auf der Futterliste der Stächelegg. Und auch auf dem Napf hat es 14 „gfrässigi“ Tiere. Sechs Kühe und ihre Kälber, ein Rind und ein „Munali“ hausen hier auf der 5,5 Hektaren grossen Sömmerungsfläche.
Chrgeu nimmt mich mit, hinauf zum Gipfel. Auf seiner roten Honda NX 250. Auf dem Napf wechseln wir das Fahrzeug. Mit der einrädrigen Mistgarette sammeln wir den Dung ein. Saubere Sache. Mit Grund. „So fressen die Kühe anschliessend das Gras gleichmässig ab. Ausserdem habe ich viel weniger Unkraut in den Alpweiden“, sagt Chregu. Das Geheimnis um das schöne „Räseli“ auf dem Napf ist hiermit gelöst. Es ist kein solarbetriebener Rasenmäher im Einsatz, wie Chregu einmal einem Wanderer glaubhaft erzählte. Er selbst und seine Kühe erledigen das besser.