Dieter Ruckstuhl hat den Schlüssel zum Schloss. Die Bezeichnung «Schlossherr» hört der 52jährige nicht gern. Er sei «Geschäftsführer des wohl allerersten Luzerner Public-Privat-Partnership-Projekts». Eine bürokratische Aussage, die zu seinem privilegierten Wohnsitz auf Heidegg nicht passen will. Aber zutrifft.
Dieter Ruckstuhl ist nicht König, sondern eher Diener auf Heidegg. Zwei Herrschaften hat er zu dienen: Dem Kanton als Besitzer des Schlosses, und der privaten Vereinigung Pro Heidegg, die für den Alltagsbetrieb verantwortlich ist.
Dieter Ruckstuhl ist der jüngste Sohn eines Klinikpflegers aus St. Urban. Nach seinen Jugendjahren im Kantonsecken meisterte er an der Stiftsschule in Einsiedeln die Matura und studierte später Geschichte. Seit 1995 ist Dieter Ruckstuhl Konservator und Kurator, also Ausstellungsmacher, auf «Heidegg». «Ich muss dafür sorgen, dass das Schloss ein lebendiger Ort der Begegnung ist und gut erhalten bleibt.» In einem 80-Prozent-Pensum. Ruckstuhl kann auf die Mithilfe eines 30-köpfigen Teams zählen, das sich vier Pensen teilt. Als seine wichtigsten Stützen bezeichnet er seine Frau Ines (44), gelernte Kindergärtnerin aus Pfaffnau, und Anna-Maria Renggli (Anlassadministratorin). Das Wohnrecht im sogenannten Herrenhaus mit den drei Söhnen Linus (15), Elias (13) und Anian (9) ist das eine, die Hauptverantwortung für einen 620 ’000-Franken-Umsatz das andere. Drei Viertel davon muss auf Schloss Heidegg mit Eintritten (rund 11’000 Besucher pro Jahr), Vermietungen und Veranstaltungen (weit über 200 jährlich) erwirtschaftet werden.