Nach gutem Wein schläft es sich gut. Ich bin wirklich Herr des Hauses. Reporter Bossart darf auf eigenen Wunsch mutterseelen allein im Schlossturm übernachten. Nicht im Bett der (längst verstorbenen) Baronin, sondern zuoberst, auf dem riesigen Estrich. Im Schloss im Schloss. Auf dem Estrich befindet sich nämlich ein Kinderparadies. Das sogenannte Traumschloss. Sein Innenleben ist verwinkelt. Das Traumschloss ist es ein Traum: Es leuchtet nicht nur schön, sondern bringt auch Kinderaugen zum Leuchten. Prinzessinnen und Prinzen können hier mit viel Geschick und Probiererei eine Kugelbahn zum Leben erwecken und gleichzeitig urtümliche Klänge erzeugen. Entworfen hat das Traumschloss der gebürtige Pfaffnauer Kunstschaffende Herbert Bättig, der Bruder von Ines Ruckstuhl-Bättig.
Vor dem Traumschloss liegen riesige Softbaustein, mit denen sich eine eigene Burg bauen lässt. Daneben ist mein Schlafplatz: eine grosse Matratzenwiese mit vielen Kissen. Hier finden tagtäglich Kissenschlachten statt. Und auf diesem Schlachtfeld habe ich geträumt. Bei angenehmer Temperatur. Zumindest bis mich in aller Herrgottsfrüh das Geräusch der flatternden Heidegger Fahne geweckt hat. Doch Reporter Bossart will nicht klagen: Ein Windchen könnte bei der angekündigten Hitze nicht schaden.