Die Belege für Recycling-Aktivitäten reichen zurück bis über 2000 Jahre vor Christus. Die Beschaffung und der Transport von Rohstoffen waren in vorchristlichen Zeiten viel schwieriger und zeitaufwendiger als dies in der Neuzeit der Fall ist. Rohstoffe waren teuer und wertvoll.
Technologische Entwicklungen und die Massenproduktion sorgten viel später während der Industrialisierung dafür, das es einfacher und günstiger wurde, neue Güter zu produzieren. Das Wegwerfen von gebrauchten Gegenständen nahm zu. Ein Vergleich zu heute: Vor 150 Jahren hatte ein durchschnittlicher Haushalt rund 150 Gegenstände. Heute sind es über 20 000.
1904 errichtete man in der Schweiz die erste Kehrichtverbrennungsanlage. Das zweite folgte erst 1937 – in Davos. Der Müll wurde in Deponien entsorgt. Nach dem Ende der Weltkriege gelangten die Menschen in der Schweiz zu mehr Wohlstand. Sie konnten sich mehr Güter leisten. Diese waren aufwändiger verpackt als früher. Flaschen, Alufolie, Kunststoff-Flaschen usw. Das Müllproblem wurde akut.
Ein Meilenstein fand 1975 statt: Damals erfand die Stadt St. Gallen den gebührenpflichtigen Kehrichtsack. Mit der Einführung der Sackgebühr sank die Abfallmenge, gleichzeitig stieg der Anteil an rezyklierbarem Material. „Heute ist das sortenreine Trennen von Abfall stark in den Köpfen verankert“, sagt Robert Amstein. „Die Sackgebühr hat die Leute sensibilisiert und dafür gesorgt, dass sich die Menge im Abfallsack reduziert hat.“