
St. Urban zum (Fr)Essen gern
Spätestens seit dem Nachtessen im Klostergasthaus Löwen habe ich mich in das kleine Dorf am nördlichsten Zipfel des Kantons Luzern verliebt. Wirt Urs Burch serviert mir ein Klosterpastetli. Dass bei diesem Gericht die Füllung von der Klostermetzgerei Haas und die Blätterteigkruste von der Klosterbäckerei kommen, ist das Eine. Dass die Pastetli den Türmen der Kirche nachempfunden sind, das Spezielle. Kurzum: St.Urban muss man(n) einfach zum (Fr)Essen gern haben.
Anschliessend an den Gaumenschmaus gings an den Stammtisch. Ich prostete mit dem Pfarreileiterehepaar Sepp und Doris Hollinger an, lernte Hans Mehr kennen und hörte den amüsanten Neckereien zu, mit denen sich Sepp Imbach und Eugen Studer bedachten. Der eine ist ein überzeugter St.Urbaner, der andere ein waschechter Pfaffnauer. In Fussballsprache ausgedrückt kommt dies einem Spitzenspiel zwischen Basel und YB gleich.
Am späteren Abend trifft eine Delegation aus dem Bourbakiweg in der Gartenbeiz ein. Dies, weil Dominik Kunz (13) seine Nachbarin Katja Meyer bezichtigte, Fake News zu verbreiten. Beim Baden hatte sie den Kindern am Nachmittag erzählt, dass ein Reporter auf dem Kirchturm übernachten werde. „So etwas macht doch kein normaler Mensch“, war Dominik überzeugt. Hingehen und ansehen war die Devise der Kids. So trudelten sie mit Katja Meyer und Pia Studer sowie Hund Lucy vor dem Turm ein.
Dieses Engagement soll belohnt werden. Ich habe Dominik und seine Gspändli morgen Dienstag um 7.45 Uhr eingeladen, mit mir auf den Turm zu steigen. Darum gilt für mich: Computer runterfahren und allen Lesern eine gute Nacht wünschen.
Ein Reporter auf dem Kirchturm: Die Kinder vom Bourbakiweg glaubten an Fake News und überzeugten sich vor Ort, ob dies wirklich stimmt.