Wenn im Feldheim zu Tisch gebeten wird, herrscht nicht selten Stau vor dem Ess-Saal. Schuld daran sind die „fahrenden Krücken“ – die Rollatoren. In Reih und Glied parkieren die Bewohner ihre Fahrzeuge. Nicht neben dem Stuhl, sondern direkt neben dem Speisesaal. „Sonst müsste das Servierpersonal mit den Tellern einen wahren Slalomparcours absolvieren“, sagt Pflegeassistentin Ruth Bader.
Rund 70 Prozent der Feldheim-Bewohner benutzen im Feldheim einen Rollator, schätzt Bader. Die Geh-Hilfe dient ihnen als Stütze und als Fortbewegungsmittel. Einige bringen ihn von zu Hause ins Alters- und Pflegezentrum, andere suchen sich ein Modell im Feldheim aus. Was auffällt am Fahrzeugpark: ein Rollator ist nicht gleich ein Rollator. Platzhirsch und beliebtestes Modell unter den Vierrädern ist der „Gemino 30 S“. Er ist etwa acht Kilogramm schwer, in der Höhe verstellbar und hat vier bereifte Räder. Dazu ist er knapp einen halben Meter breit, 70 Zentimeter lang und ausgerüstet mit einem Transportkorb. Daneben ist auch das Modell Bimeda auszumachen. Dies ist ein etwas älteres Modell, aber durchaus gefragt im Feldheim.
Um sein Fahrzeug leichter zu finden, sind die Bewohner kreativ. Es hängen verschiedenfarbige Tücher, Schlüsselanhänger oder Taschen an den Rollatoren. Gibt es Zweifel, hilft ein Blick auf das Gerät. Dort ist jeder Fahrzeughalter schriftlich vermerkt. Schampar praktisch und ohne Probleme ausfindig zu machen, ist der Rollator von Margrith Vonarburg aus Reiden (auf dem Bild). Die Bewohnerin, die von allen „Gritli“ genannt wird, hat ihren „Mercedes“ mit Windrädli, Herzen oder Plüschtierli geschmückt. „So eine fendsch kes zwöits mou“, sagt sie und stapft davon. Sie hat wohl recht.