8,5 Meter hoch, 8,5 Jahre alt: Auf dem Wahrzeichen des Schweizerischen Flaschenmuseums in der ehemaligen Käserei Käppelimatt, Willisau, hat sich so einiges an Dreck angestaut.
Höchste Zeit also, die dunkelgrüne „Flasche“ wieder etwas aufzuhellen. Mittels Hochdruckreiniger und Bürste begeben sich „Fläsche-Sepp“ alias Josef Stadelmann, Kurator des Schweizerischen Flaschenmuseums, und Taglöhner Vogel in den Korb der Hebebühne. Mit von der Partie ist auch Hans Stalder, Ehrenmitglied des Flaschenvereins.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten – zu viel Ballast im Korb und zu wenig Druck beim Reiniger – hellt sich die Flasche von oben nach unten allmählich auf. Die Arbeit ist jedoch alles andere als ein Zuckerschlecken – vor allem für Taglöhner Vogel, der unter Höhenangst leidet und dem der Start auf zirka zwölf Metern Höhe doch ein wenig zu schaffen macht.
Die überdimensionale Flasche ist ein ehemaliges Futtersilo, Aushängeschild des Flaschenmuseums und schon von weitem zu sehen. Im Flascheninnern führt eine Spindeltreppe von der Terrasse im 1. Obergeschoss zum Balkon im Dachgeschoss. Innen wir die Flasche auch geputzt – jedoch nicht heute. Zuerst soll die „Perle“ von aussen auf Hochglanz gebracht werden.
Nach zwei Stunden ist der gröbste Dreck beseitigt. Bevor sich Taglöhner Vogel auf den Heimweg macht, tischen „Fläsche-Sepp“ und Hans Stalder noch einen kleinen Imbiss auf: Cervelat, Brot, Senf, Kaffee. Es fehlt an nichts im Flaschenmuseum, wo sich über 35’000 Flaschen aneinanderreihen.
Die grösste steht draussen im Nieselregen und wartet auf den Feinputz, den die beiden Flaschenliebhaber selber in Angriff nehmen…