Sommerserie 2013 – Hausbesuch

Schwerarbeiter Kuba

Neues von Kuba, dem Lausebengel von der Stächelegg.

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Wer den Kopf zu hoch trägt…

Nicht immer ist es gut, den Kopf zu hoch zu tragen.

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Älpler sind Fühaufsteher

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Um 6.10 Uhr aus den Federn. Ich bin der letzte „Stächelegger“ der aus seinen Träumen erwacht. Hansueli ist bereits am Melken. Zug um Zug füllt sich das Kressi. Momentan melkt er 19 Tiere. Sie geben rund 30 bis 35 Liter Milch pro Tag. Diese kommt vorerst zur Kühlung in den Brunnnen. Was nachher mit ihr passiert, können die Böttu-Leser am Dienstag lesen. Nur soviel. Sie geht auf eine kurze aber in diesem Gebiet eben doch lange Reise.

Chregu hat derweil die 20 Hühner und ihre 35 Kücken gefüttert. Zudem stehen sieben Masttruten,  zwei Schweine, zwei Stuten, ein Fohlen und ein Hengst auf der Futterliste der Stächelegg.  Und auch auf dem Napf hat es 14 „gfrässigi“ Tiere. Sechs Kühe und ihre Kälber, ein Rind und ein „Munali“ hausen hier auf der 5,5 Hektaren grossen Sömmerungsfläche.

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Chrgeu nimmt mich mit, hinauf zum Gipfel. Auf seiner roten Honda NX 250. Auf dem Napf wechseln wir das Fahrzeug. Mit der einrädrigen Mistgarette sammeln wir den Dung ein. Saubere Sache. Mit Grund. „So fressen die Kühe anschliessend das Gras gleichmässig ab. Ausserdem habe ich viel weniger Unkraut in den Alpweiden“, sagt Chregu. Das Geheimnis um das schöne „Räseli“ auf dem Napf ist hiermit gelöst. Es ist kein solarbetriebener Rasenmäher im Einsatz, wie Chregu einmal einem Wanderer glaubhaft erzählte. Er selbst und seine Kühe erledigen das besser.

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Das schleckt keine Geiss weg!

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„Gfürchig“ ist es, das Enziloch. Senkrecht fallen die Felswände direkt hinter Chregus Heimetli ins Tal hinunter. Und dennoch. Auf den Fluebändern grasen ein paar seiner Geissen. Wie sie dort hingelangten ist mir ein Rätsel. „Wenn sie ein bestimmtes Kraut suchen, dann finden sie immer einen Weg“, ist die Erklärung des Älplers. Und nein. Es ist noch nie eine seiner Geissen im Enziloch gelandet.

Das Chregus Tiere Feinschmecker sind, zeigt sich mir am Donnerstagnachmittag. Sie fressen nicht alles. Insbesondere bei Farnen rümpfen die 32 Geissen ihre Nasen. Warum mich das kümmert? Ganz einfach. Hansueli und ich müssen dem Kraut zu Leibe rücken. Wir reissen aus, was das Zeug hält. Und die Wanderer, welche oben am stotzigen Hang vorbeigehen, reiben sich verwundert die Augen. „Sucht ihr einen Schlüssel“, fragt einer. „Nein. Gold“, antwortet Hansueli und lacht.

Auf den Hund gekommen

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Es ist kurz nach zehn Uhr. Ich habe mich in meinem neuen Zuhause auf der Stächelegg eingerichtet. 1304 Meter über Meer. „Du hesch welle schaffe, gäu“, fragt Älpler Chregu vorsichtshalber nochmals nach. Ich nicke und wenige Minuten später sitze ich hinten auf dem Einachser. Ein Aebi. Jahrgang 1955. Neun Pferdestärken. Das Gefährt hat „Pfopf“, kommt trotzdem zeitweilig ein wenig ins Stottern. Kein Wunder. Der Weg zur 90 Aren grossen Weide im Gebiet Tremle ist stotzig.

Wieso Chregus Angestellter Hansueli lieber hinter dem Wagen herläuft, wird mir schnell klar. Mich schüttelts auf der Ladefläche durch. Doch die holprige Fahrt ist  dank „Heidelberger-Kalk“ als Sitzunterlage „z’breschtiere“. 10 Säcke à 40 Kilo haben wir geladen. Biologischer Nährstoff für den sauren Napfboden. Er soll das Gras spriessen lassen.

„De Bode chalche?“ Der gebürtige Langnauer Hansueli ist ein guter Lehrmeister. 29 Alpsommer hat der 50-jährige auf dem Buckel und in den Beinen. Hansueli zeigt mir geduldig, wie die Sähwanne angezogen wird. Ich schultere die Tragriemen, gehe mit 20 Kilo Kalk vor dem Bauch auf Wanderschaft. Säen links, säen recht. Beidhändig. Schritt für Schritt den Hang hinauf und dies in bester Begleitung. Kuba, der viermonatige Border Collie ist ganz aus dem Häuschen, springt mit meinen Handbewegungen. Nach links und nach rechts. Kuba libre! Hund sollte man sein.

Ich selber bin nach zwei Stunden das erste Mal auf dem Hund. Fix und fertig gehts zum Mittagessen zurück auf die Stächelegg. Chregu hat gekocht. Gitzi steht auf dem Speiseplan. Für mich ein Novum.  Apropos Geissen: Ihr Fressverhalten beschäftigt mich am Nachmittag . Dazu später mehr.

Hausbesuch auf der Alp Stächelegg

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WB-Redaktor Stefan Bossart ist auf der Alp Stächelegg angekommen. Dort macht er in den nächsten Tagen seinen Hausbesuch.

Während diesen Tagen ist er auch Hausherr hier auf dem Blog. Verfolgen Sie hier, auf Twitter und auf Facebook, was er in dieser Zeit so treibt.

Fotoimpressionen vom Campingplatz

Auf allen Campings fühle man sich gleich, sagen Bewohner des Platzes in Sempach. Spätestens aber, wenn Besucher auf dieser Brücke die Grosse Aa überqueren, wissen sie, dass Sie sich an einem besonderen Ort befinden.

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DSC_0010Blick auf die Bungalows des TCS-Campings ins Sempach.

DSC_0035 Im Animationsprogramm können Kinder unter anderem den Umgang mit Pfeil und Bogen üben. DSC_0038

Enge mit Fernsicht

Ganz schön eng kann es auf einem Campingplatz werden. Vor allem in der Hochsaison. Wohnwagen reiht sich an Wohnwagen, Zelt an Zelt. Der temporäre Wohn- und Arbeitsort des WB-Reporters in Sempach indessen entschädigt dies mit einer herrlichen Fernsicht, auch wenn Schilf mittlerweile den Blick auf den See mehrheitlich verdeckt hat.

Der eingefügte Kurzfilm zeigt die Panorama-Sicht von Parzelle 420, auf welcher der WB-Schreiber noch bis Mittwochabend anzutreffen ist. Ein Wechselspiel von Enge und Weite.

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Ferien unweit des eigenen Hauses

Beim letzten Eintrag war die Rede davon, wie Ferien tönen. Jetzt geht es darum, wie sie riechen. Nach grilliertem Fleisch. Und das in aller Heftigkeit. Neigt sich der Tag dem Ende entgegen, werden die meisten Camper zu passionierten Fleischwendern. Es brutzelt und qualmt an allen Ecken.

Auch Armin Steffen war am Marinieren, als der WB-Reporter zu Besuch kam. Für drei Monate haben der Nebiker Schulhausabwart und seine Frau Linda einen Platz für ihren Wohnwagen gemietet. Derzeit verbringen sie zusammen mit Sohn Cyril die Ferien in Sempach. Sonst sind so vor allem an den Wochenenden hier.

Wo liegt der Reiz, nur zwanzig Minuten vom Wohnhaus entfernt Urlaub zu machen? «Das fragen alle», sagt Armin Steffen und hat eine klare Antwort: «Ob in Italien, Frankreich oder im Kanton Luzern: Die Atmosphäre ist auf allen Campingplätzen die selbe.» Zudem sei jener in Sempach wunderschön. Insbesondere die spektakulären Sonnenuntergänge über dem See hebt Steffen hervor. «Die sehen in Spanien nicht besser aus.»

Die kurze Distanz sei gerade der grosse Vorteil, ergänzt Linda Steffen: «Wir kommen hier hin zum Herunterzufahren und Abschalten.» Wären für den Weg zwei Stunden nötig, «würden wir es seltener tun». Schmunzelnd schiebt sie einen weiteren Grund nach: «Wenn du mal was vergessen hast, kannst du problemlos kurz nach Hause fahren und es holen.»

Besuch bei den fahrenden Häusern

So tönt Urlaub: Spielende Kinder quieken vergnügt. Vögel zwitschern geschäftig. Am Seeufer quakt ein Frosch. Doch mitunter wird die Idylle auf dem Campingplatz in Sempach jäh gestört. Röhrende Rasenmäher waren am Montagmorgen genauso zu hören wie heulende Staubsauger: Die Mieter von Saisonplätzen halten Wohnwagen und Umfeld eben gleicherart auf Vordermann, wie es normale Hausbesitzer tun.

Etwas verloren kam sich der WB-Reporter schon vor, als er sein winziges Zweierzelt inmitten der grossen Wohnwagen aufstellte. Nur schon deren Vorzelte haben das x-fache Volumen seines temporären Heimes. Doch statt Hohn und Spott für die frugale und bescheidene Bliebe gabs umgehend Hilfe. Dank nachbarschaflticher Unterstützung war das luftige WB-Aussenbüro im Nu erstellt.

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Neben dem WB-Reporter haben am Montag rund 90 Gespanne in Sempach eingecheckt. Am Morgen waren es eher Touristen, am Nachmittag Passanten auf der Durchreise. Diese bleiben in der Regel nur für eine Nacht.

In der zweiten Ferienwoche ist der Platz am Ufer des Sempachersees fast vollständig ausgebucht. Die Mehrheit der Gäste kommt aus der Schweiz. Erstaunlich viele Autos mit Luzerner Nummernschilder stehen vor den mobilen Heimen. Was die Motivation dafür ist, Ferien unweit des eigenen Hauses zu verbringen, verraten wir im nächsten Beitrag.