WB-Onlinemann Corsin Mattmann und der Ferienchecker Thomas Blümli zu Gast im Oberänzi. Der eine machte Aufnahmen von den Gastgebern und der Umgebung, der andere bat mittels Betruf um den Alpsegen. Beide Videos sind ab Samstag auf unserer Facebook-Seite, unserer Website und hier im Blog einsehbar.
Beat Bächi (links) und Sergio Ghezzi empfangen WB-Reporter Pascal Vogel im Oberänzi.
Ankunft auf 1347 m ü. M.
Der Weg ist steil. Über Doppleschwand und Romoos geht es nach Holzwegen, von dort noch mehr himmelwärts Richtung Oberänzi. Vorbei an Wanderern, Bikern und grasenden Kühen, hinein in den immer dichter werdenden Nebel.
Beat Bächi und Sergio Ghezzi empfangen mich im Oberänzi, 1347 m ü. M. Es ist frisch, das Thermometer zeigt 13° C an.
Sergio Ghezzi steht in der Küche, bereitet das Mittagessen vor. Es gibt Bratwurst an einer Zwiebelsauce, dazu Knöpfli. Beat Bächi hat mit seiner Sägesse gerade eine Weide auf Vordermann gebracht und ist hungrig. „Unser Tagesablauf ist nicht sehr strukturiert“, sagt er, „wir essen also nicht immer bereits um 12 Uhr, häufig wird es später“.
Nach dem Essen legt Beat Bächi eine kleine Siesta ein, während Sergio Ghezzi eine Weidefläche frisch einzäunt. Die beiden Bergbauern betreuen nebst den etlichen Tieren auch Gäste auf dem Weg zum Napf. Das Oberänzi ist ein beliebter Treffpunkt. Ein kühles Blondes oder ein Kafi mit Güggs werden hier an Wanderer und Biker gebracht. Sergio Ghezzi und Beat Bächi sind ein eingespieltes Team, harmonieren. Dies habe im Premierenjahr letzte Saison noch anders ausgesehen.
Das Porträt über die beiden Bergbauern und Gastgeber lesen Sie in der Printausgabe vom Samstag.
Gsto Unternährer erklärt, wie das Gold im Sand-Stein-Gemisch gefunden wird.
Zu Besuch beim Goldsucher
„Garantierter Fund von reinem Napfgold“ – dieses Versprechen gibt Gsto Unternährer auf seiner Homepage http://www.napfgolderlebnis.ch ab. Ob dem wirklich so ist? Ich habe mich auf den Weg gemacht und mich an der grossen Fontanne mit dem Romooser getroffen.
Zwölf weitere Personen wagen sich ins Bachbett. Und tatsächlich: bereits der Inhalt der ersten Schaufel, welche in meine Pfanne wandert, ist goldhaltig. Zwar nur ein winzig kleines Plättchen, das ungefähr 0,002 Gramm wiegt – aber immerhin. Mein goldiger Fund wandert in ein kleines Reagenzgläschen. Die nächste Schaufel ist eine Niete.
Auf dem Weg zur grossen Fontanne.
Gsto Unternährer bei Erklärungenn.
Jürg Bühlmann sucht in der Pfanne nach Gold.
Mit der Schleuse ist die Chance grösser.
Einige Goldplättchen im Reagenzglas.
WB-Reporter Pascal Vogel bei der Goldsuche.
Einige Meter weiter Bachaufwärts ist Familie Bühlmann aus dem Zürcherischen Uitikon am Suchen. Sie hatten bereits mehr Erfolg, auch weil sie mit der Schleuse arbeiten und so gleich mehrere Schaufeln voller Sand und Gestein waschen können. „Es ist hart verdientes Gold“, sagt Jürg Bühlmann, dessen Rücken und Oberschenkel ordentlich beansprucht werden. Muskelkater ist vorprogrammiert.
Reich wurde ich beim Goldsuchen zwar nicht, ein unbezahlbares Erlebnis war der Ausflug mit Gsto Unternährer aber allemal.
Die ausführliche Reportage zur Goldsuche sowie ein Video gibt es am kommenden Samstag in der Printausgabe respektive im Netz.
Das Böttli ist bereit für den 4. Teil der Sommerserie.
Start zum 4. Teil der Sommerserie
Gummistiefel, warme Kleider, Zahnpasta und Sonnencreme sind im Böttli verstaut, WB-Reporter Pascal Vogel macht sich auf den Weg Richtung Oberänzi – mit einem Zwischenhalt, der sein Leben verändern könnte… Mehr dazu im Verlaufe des Tages.
Das waren spannende Tage auf dem Zenhof! Ich danke der Patchwork-Familie Häfliger für die wunderbare Gastfreundschaft. Für die leckeren Smoothie, das feine Essen. Für die interessanten Gespräche. Für ihre Offenheit und ihre Unkompliziertheit. Für ihre Ruhe, die sie ausstrahlen. Wundervolle Kinder sind es, die mir schon nach dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen sind. Danke Ilena für das schöne Armbandketteli, das du extra für mich gemacht hast. Dario, merci für deine Sprüche beim Uno-Spielen. Kailash und Marius: dankeschön für eure Fröhlichkeit.
Ich werde bei der herzensguten Familie mal wieder vorbeikommen. Spätestens, wenn das mit dem Didgeridoo spielen klappt. Aber wohl früher.
Meinen Ferienbericht über den Zenhof, ihre Bewohner, den Zebus und allem sonstigen erscheint in der Dienstagsausgabe. Am gleichen Tag werden auf http://www.willisauerbote.ch und Facebook weitere Videos aufgeschaltet.
Endlich kommen wir dazu, die Bewohner vom Zenhof näher vorzustellen. Die Patchwork-Familie Häfliger: das sind
Kailash (1): Der jüngste Spross der Familie. Er ist eigentlich immer mit einem Lächeln unterwegs, liebt es Glacé zu schlecken und Chabis zu machen. Auf Entdeckungstour.
Marius (3): Sein Hobby? „Seich machen“, sagt Dario. Ab und zu schneidet er sich selber die Haare und spaziert mit seinem Stoff-Tiger umher.
Ilena (9): Sie liebt es auf Bali und Laya zu reiten. Sie malt oder singt gerne und kommt nach den Sommerferien in die vierte Klasse.
Dario (11): Fussball, Handball, Schwimmen sind seine Hobbies. Wenn er gute Laune hat, hilft er Marc auf dem Hof. Und er kümmert sich rührend um Kailash.
Daniela (37): Sie probiert vieles aus – was Sinn macht, gesund ist oder heilt. Zum Beispiel Sauerteigbrot machen, nähen oder backen.
Marc (übermorgen 30): Er hat an so vielem Interesse, dass es schwierig ist, ein paar wenige Sachen herauszupicken. Er interessiert sich für Zebus, Astrologie, Kraftsport, Meditation, am Ursprünglichen und so weiter.
Es ist wohl so:
Wenn es das Wort Superfood nicht gäbe, spätestens beim Gerstengras müsste es
erfunden werden. Unter Gerstengras versteht man die grünen Halme, die nach ein
bis zwei Wochen aus keimenden Gerstenkörnern spriessen. Es ist der Keimling der
Gerstenpflanze. Daniela und Marc Häfliger ziehen das Gerstengras selber auf und
liefern es bei Bedarf einmal wöchentlich mit einer Schale nach Hause. «Das
Gerstengrassaft hat das Leben vieler Menschen verändert, auch meines», sagt
Daniela Häfliger. Zur Wirkung des Superfoods: Gerstengras ist eines der basissten
Lebensmittel überhaupt. Das ist gut für den Säure-Basen-Haushalt, dem Brot,
Nudeln, Fleisch- und Wurstwaren oder Kaffee und Zigaretten vernachlässigen.
Weiter ist es gut für Haut und Haare, es senkt den Cholesterinspiegel und den
Blutzuckerspiegel. Und: Dass Gerstengras so an Bedeutung gewonnen hat, geht auf
einen japanischen Wissenschafter zurück, der an über 200 chlorophyllhaltigen
Lebensmittel Forschungsarbeiten tätigte und herausfand: Gerstengras enthält
mehr Chlorophyll, mehr Vitamine, mehr Mineralstoffe und Spurenelemente, mehr
Enzyme usw. als alle übrigen von ihm analysierten Blattgemüse. Das Gras
enthielt elf Mal so viel Kalzium wie Kuhmilch, fünfmal so viel Eisen wie
Brokkoli oder siebenmal so viel Vitamin wie Orangen.
Und wie
schmeckts? Ich probiere es. Fazit: Es gibt alleweil Feineres, das Gras schmeckt
sehr bitter, nach Spinat. Aber: Es gibt Schlimmeres. Jedenfalls werde ich mir
von jetzt an ab und zu eine Portion Gerstengras genehmigen.
Jasmina, Nina, Soraya und Co.: Die Zebus vom Zenhof
Die Buckelrinder
Auf dem Zenhof grasen weder Milchkühe, noch Ziegen oder Schafe. Sondern Zwergzebus. Mit ihrem auffallenden Höcker auf dem Rücken wähnt man sich in Südasien. Marc Häfliger ist einer von nur rund 21 Zwergzebu-Züchtern aus der Schweiz. Rund 30 hält er auf seinem Hof. Das jüngste Tier ist knapp anderthalb Monate alt, das Älteste 16 Jahre. «Zebus sind faszinierende Tiere», sagt Marc Häfliger. Es sei die wohl älteste Kuhrasse der Welt. Bereits in den Veden, den heiligen Schriften der Hindus, kamen Zebus vor. «Sie zu halten gibt mir ein Gefühl von etwas Ursprünglichem.» Ein grosser Unterschied zu europäischen Rindern: Zebus sind hitzeresistent. Dank seines hellen Fells und seiner dicken Haut erträgt das Rind aus den tropischen Ländern auch Temperaturen um die 40 Grad. Das zeigte sich auch am gestrigen Donnerstag. Während die Kühe der umliegenden Höfe im Schatten weilten, waren die Zebus an der prallen Sonne.
Es ist kurz vor sieben Uhr. Marc Häfliger startet mit seinem Morgenritual. Auf einem grünen Tischchen liegen ausgebreitet Gerstengras, Wasser, eine Stoppuhr, Löffel, Salzsole, Stangensellerie, und ein Schäleli Trauben. Er füllt sich das halbwarme Glas mit Wasser, gibt ihm Sole dazu und trinkt es. Dann schneidet er Gerstengras und macht sich mit dem Entsafter einen Gerstengras-Saft, verdünnt es mit Wasser. Später nimmt er noch Stangensellerie dazu. Ich probiere mit. Es ist, wie von Daniela Häfliger vorgewarnt, nicht superfein, aber auch nicht so schlimm, dass man es nicht trinken könnte. (PS: Mehr zum Gerstengras gibt es später). Nach den Getränken macht sich Marc Häfliger auf, Atemübungen zu machen. Er wendet dabei die Wim-Hof-Methode an. Das geht zusammengefasst so: 30 Mal tief einatmen und wieder tief ausatmen. Beim letzten Mal ausatmen und dann die Luft anhalten. «Diese Methode bringt dich zu dir selber», sagt Marc Häfliger. «Ich bin wach und voller Energie.» Nach der Atemtechnik geht’s an Tai Chi. In einer der Lockerungsübungen steht der Landwirt mit breiten Schultern da, die Fussinnenflächen parallel zueinander, das Becken leicht nach hinten gestreckt, die Knie gebeugt. Mit den Armen schwingt er, als ob er fliegen würde. «Damit kann ich klarer und fokussierter in den Tag steigen», sagt der Ebersecker.
Der zweite Test der WB-Sommerserie brachte Reporter Thomas Blümli an die Kraftorte in der Klosterkirche St. Urban. Dort führt Pfarreileiter Sepp Hollinger einmal monatlich ein Friedensgebet und eine Heilmeditation durch. Manche Leute reisen dafür von weit her nach St. Urban: Zu seinen regelmässigen Besuchern zählt Hollinger Personen aus der ganzen Zentralschweiz. Gemeinsam führt die Gruppe an den Kraftpunkten Besinnungen durch und tankt Energie.
Dass Sepp Hollingers Angebot überregional Anklang findet, ist nicht erstaunlich. Digitalisierung und Globalisierung machen die Menschen rastloser denn je. Kurzmeldungen füllen die Bildschirme ihrer Handys. Kaum gelesen – schon veraltet. Auf Whatsapp, Facebook und Instagram findet das Leben im Liveticker statt. Liken, teilen, kommentieren – „up to date“ zu bleiben, das ist die Maxime.
Hollinger bietet Gegensteuer. In der Klosterkirche lässt er die Menschen fernab von Social Media und Newsportalen in sich gehen und zur Ruhe zu kommen. Entschleunigung ist das Leitmotiv seiner Veranstaltungen. Das erlebte auch der WB-Reporter innerhalb der dicken Kirchmauern, abgeschirmt von der schnelllebigen Welt. Fazit des Testes: Eine entschleunigende Wirkung haben die Kraftorte in der Klosterkirche zweifellos.
Begleiten Sie WB-Reporter Thomas Blümli im Video auf einem Rundgang mit Sepp Hollinger an die Kraftpunkte in der Klosterkirche St. Urban.