Sommerserie 2017 – Gipfelstürmer

Der Hüter der sakralen Kultur

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«Richtstätte – aufgehoben 1798»: Franz Galliker putzt regelmässig die Tafel auf dem Stein bei der Richtsätte, damit die Inschrift lesbar bleibt.

Am Tagesziel angekommen, der alten Richtstätte zuoberst auf dem Galgenberg, trifft die WB-Gipfelstürmerin den Geisser Franz Galliker. Seit Jahren schaut der 66-Jährige hier oben nach dem Rechten und putzt regelmässig die Tafel auf dem Gedenkstein. Das Interesse für diesen Ort wuchs bei ihm nach und nach.

Franz Galliker wohnt heute im Dorf Geiss. Aufgewachsen ist er auf dem Hof Dünnhirs, zwischen Soppensee und Galgenberg, nur wenige Meter unterhalb der Richtstätte. Obwohl der Hof auf Geisser Boden liegt, waren die Gallikers nach Buholz orientiert. «Wir gingen dort in die Käserei und zum Gottesdienst», erinnert sich Franz Galliker. Die Richtstätte hatte für ihn damals keine Bedeutung. «Mit dem Tod beschäftigt man sich in diesem Alter nicht.» Dazu komme: «Ich habe mich zwar schon immer für Kultur und Geschichte interessiert – aber nur im Zusammenhang mit der Kirche.» So seien für ihn die Landgerichtskapelle und das Armsünderchäppeli in Buholz wegen ihrer sakralen Bedeutung stets spannender gewesen.

Mit sakralen Kulturgütern beschäftigte sich Franz Galliker auch während seiner Zeit im Zivilschutz. Er war beim Kulturgüterschutz eingeteilt. „Wir waren verantwortlich dafür, Kirchenschätze bei einem Brand oder – im schlimmsten Fall – in einem Krieg in Zivilschutzräumen in Sicherheit zu bringen.“ Eine Aufgabe, die sein Interesse an Kulturgeschichte noch weiter weckte.

Sein Interesse an der Richtstätte wuchs allerdings erst, als um 1990 der historische Rundwanderweg von Wolhusen über Buholz und Geiss ins Leben gerufen wurde. Dieser führt über den Galgenberg und macht dort einen Abstecher hinauf zur alten Richtstätte. Als damaliger Kirchmeier wurde Franz Galliker mit einbezogen. Im Zusammenhang mit dem Rundweg liess man auch den grossen Stein hinaufkarren – einen «Ämmebölle», wie Franz Galliker weiss. Der Stein erinnert mit der Inschrift «Richtstätte – aufgehoben 1798» an die unschöne Vergangenheit des Ortes.

Franz Galliker war später auch die Geisser Ansprechsperson, als 1999 der Jakobsweg eröffnet wurde. Dieser führt auf der alten Landstrasse von Werthenstein nach Buholz und von dort via Galgenberg und Geiss nach Willisau.

Der umweltbewusste Tüftler

Bevor er im letzten Jahr pensioniert wurde, arbeitete Franz Galliker 46 Jahre lang bei der Kronospan in Menznau. Dort setzte er sich in den letzten Jahren stark mit dem Thema Umwelt und Ressourcen auseinander, im letzten Jahr beeendete er noch ein Projekt zum Thema Abwasseraufbereitung. Genau damit beschäftigt sich der „AHV-Teenager“, wie er sich selbst bezeichnet, nun auch zu Hause. Er will herausfinden, wie man Abwasser für die WC-Spülung verwenden kann. «Ich bin dauernd am Ausprobieren und Herumtüfteln», sagt er.

Zufrieden sei er erst, wenn das Ganze genügend ausgereift sei um auch in anderen Haushalten angewendet werden zu können, vor allem in Bauernhäusern. «Dort ist es eher möglich, das System zu installieren, als in normalen Wohnungen.» Für ihn ist die Wiederverwendung von Abwasser die Zukunft. «Das Wasser wird immer knapper», sagt er. «Und gerade die Bauern müssen damit immer sparsamer umgehen, da sie darauf angewiesen sind.»

Endstation Galgenberg

Der östlichste Punkt des Galgenbergs ist ein Ort mit einer schaurigen Geschichte. Hier, oberhalb der alten Landstrasse zwischen Luzern und Bern, wurden bis 1798 Menschen hingerichtet.

Gericht gehalten wurde zuvor bei der Landgerichtskapelle, nordöstlich von Buholz an der alten Landstrasse Richtung Werthenstein gelegen. Nach der Verurteilung zum Tode folgte auch sogleich die Ausführung der Strafe. Alle Anwesenden zogen mit dem Verurteilten von der Landgerichtskapelle nach Buholz und weiter Richtung Galgenberg. An dessen Fuss, beim „Armsünderchäppeli“, auch «s’heilig Stöckli» genannt, durfte dieser ein letztes Mal um Vergebung seiner Sünden beten. Danach folgte der letzte Gang hinauf durch den Hohlweg zur Richtstätte, wo er hingerichtet wurde.

Die am Galgen gehängten liess man teilweise wochenlang hängen. Das sollte als Abschreckung dienen. Während die Richtstätte heute im Wald liegt, sah man die Toten früher von weitem, wenn man von Luzern her kam.

Im Historischen Lexikon der Schweiz schreibt Anne-Marie Dubler zum Thema Richtstätten:

„Sie lagen weithin sichtbar auf Hügeln oder an Abhängen über Verkehrswegen, stets unmittelbar an der Gerichtsgrenze bei Eintritt in das Hoheitsgebiet der betreffenden Stadt oder Herrschaft. Der von einer Mauer umfasste Bezirk war meist für die unterschiedlichen Todesstrafen mit Galgen, Rad und Pfahl ausgestattet. Je nach örtlicher Tradition übte der gleiche Scharfrichter alle Exekutionen (Hängen, Köpfen mit Schwert, aufs Rad Flechten, Verbrennen auf Scheiterhaufen usw.) auf derselben oder auf verschiedenen Richtstätten. (…)

Zur ritualisierten Exekution gehörte der Weg der Verurteilten vom Ort der Urteilsverkündung zur Richtstätte zu Fuss oder auf Karren in Begleitung eines Geistlichen, der Richter und der Schaulustigen. Am Galgen Exekutierte wie zur Schau aufgeknüpfte Tote (Selbstmörder, Geköpfte) wurden der Verwesung bzw. den Raben zum Frass überlassen. Abgefallene Leichen und Leichenbrand verscharrte der Scharfrichter unter oder um den Galgen. Richtstätten dienten auch als Abdeckplätze für Tierkadaver; Scharfrichter amteten als Wasenmeister (Schinder, Abdecker).

Im Mittelalter waren Richtstätten auf Städte und grössere Herrschaften beschränkt. Da sie Zeichen der obrigkeitlichen Macht darstellten, nahm ihre Zahl im Zuge der Territorialisierung vom 16. Jh. an besonders auf dem Land zu, obwohl die Anzahl der Hinrichtungen relativ gering war (z.B. in Luzern zwischen 1562 und 1790 durchschnittlich eine alle zwei Jahre). (…).

Mit der Einführung der intramuralen Hinrichtung nach 1800, unter anderem durch die Guillotine (Luzern bis 1915), beziehungsweise nach Abschaffung der Todesstrafe gaben die Kantone als Eigentümer ihre Richtstätten auf. Diese zerfielen, sodass oft nur Flurnamen wie etwa Galgenholz an ihre frühere Existenz erinnern. Einige Richtstätten sind zum Teil erhalten geblieben (u.a. Aarburg, Ernen, Hospental, Roveredo GR).“

Das rote Geschenk

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Gregor und Prisca Meyer auf ihrem Mohnfeld Anfang Juli. Foto Monika Wüest

Nähert man sich dem Galgenberg am Morgen von Geiss her, wird einem plötzlich rot vor Augen. Mitten im Landwirtschaftsland erblickt man eine grosse leuchtende Fläche und wundert sich zuerst einmal: Was kann das sein?

Näher gekommen, leuchtet es einem ein: Es ist ein grosses Mohnfeld. Etwas, das man so bei uns sonst nicht sieht. Verantwortlich für die rote Pracht sind Prisca und Gregor Meyer von der Studeweid, dem Hof gleich unterhalb des Feldes. „Ein solches Mohnfeld war ein langgehegter Wunsch von mir“, sagt Prisca Meyer. Ihr Mann habe immer abgewinkt. Doch plötzlich, im letzten Herbst, fand er die Idee nicht mehr so abwegig. Er entschied, seiner Frau damit ein Geschenk zu machen. Er begann sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, informierte sich beim Lohnunternehmer und Saatgutlieferant, wie man Mohn anpflanzt und was man mit diesem anschliessend machen kann.

Dann legte er los. Er ackerte und eggte das Feld anschliessend mehrmals. Anfang April säte er aus – und zwar zweimal mit halber Menge. „Damit sich die leichten Samen regelmässiger über das Feld verteilen.“ 70 Samen pro Quadratmeter – das ergaben 400 Gramm für die gesamthaft 50 Aren, vermischt mit 8 Kilogramm Saathelfer.

Bald zeigten sich die ersten Pflanzen. Doch ebenso bald kam für Gregor und Prisca Meyer ein kurzer Schreckmoment. „Es schneite nochmals auf die jungen Blumen“, sagt Gregor Meyer. „Da hatten wir etwas Angst um sie.“ Doch es kam gut, sie überstanden es. Am 13. Juni kam dann der grosse Moment: Die ersten Mohnblumen begannen zu blühen. Wenige Tage später leuchtete das Feld erstmals richtig rot. „Es war herrlich“, sagt Prisca Meyer.

Es dauerte nicht lange, und das Feld lockte Schaulustige an. „Es sprach sich schnell herum“, sagt Prisca Meyer. „An einem Sonntag waren sicher 30, 40 Leute hier, die das Feld anschauten.“ Es sei schön, den Leuten so Freude zu bereiten.

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Das Mohnfeld mit Blick Richtung Dorf Geiss. Foto Herbert Stöckli

Dass ein Bauer ein ganzes Feld nur dafür braucht, damit es schön aussieht und Freude bereitet – das konnten die meisten Leute aber nicht glauben. „Viele fragten sofort: Warum macht ihr das? Rentiert das?“ Ob das Feld auch einen Ertrag abwerfen wird – das weiss Gregor Meyer allerdings nicht. Das sei nie im Vordergrund gestanden. „Ich wollte meiner Frau eine Freude machen.“ Er werde aber versuchen, die Mohnsamen zu ernten und daraus Öl oder Saatgut zu machen. Ob es klappe, werde sich zeigen. „Es ist ein Experiment.“

Ebenso in den Sternen steht, ob es im nächsten Jahr auf dem Galgenberg wieder ein Mohnfeld zu bestaunen gibt. Während für Prisca Meyer klar ist, dass es eine einmalige Sache war, ist sich ihr Mann da noch nicht so sicher. „Wer weiss“, sagt er und grinst.

Immerhin konnte er in diesem Jahr Erfahrungen sammeln, die ihm den Anbau und die Ernte erleichtern würden. So habe er etwa erst zu spät erfahren, dass man den Mohn mit Mais-Pestiziden hätte behandeln können. So hat auch ziemlich viel Unkraut den Weg ins Feld gefunden. „Das muss ich vor dem Dreschen nun halt von Hand jäten“, so Meyer.

Längst leuchten die Blumen nicht mehr so schön wie zu Beginn. Bald ist der wunderschöne Spuk ganz vorbei, das Feld verblüht. Und den Mohnblumen geht es an den Kragen. Sobald sie trocken sind, wird sie Gregor Meyer ernten. „Das wird wohl irgendwann im August der Fall sein“, sagt er.

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Die Familie Meyer vom Studehof freut sich über die frischen Gipfeli von der Bäckerei Steiner. Foto Monika Wüest

Das etwas andere gefleckte Vieh

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Philipp Fischer mit seinen Normande-Kühen, die er selbst gezüchtet hat. Fotos Monika Wüest

Auf einem Bauernbetrieb im Luzerner Hinterland gefleckte Kühe anzutreffen, ist nichts Aussergewöhnliches. Doch die Kühe, welche die WB-Reporterin ganz oben auf dem Galgenberg antrifft, sind irgendwie anders als das gewohnte Fleckvieh. Sie sind etwas kleiner, aber kräftig gebaut. Und vor allem: ziemlich lustig gefleckt. Einige sehen gar aus wie Dalmatiner-Hunde. „Das sind Normande-Kühe“, erklärt Bauer Philipp Fischer vom Hügihof, der Züchter und Besitzer der Kühe.

Rund 65, 70 Stück Vieh dieser Rasse hat der 43-Jährige meistens auf seinem Hof. 40 Milchkühe plus das Jungvieh. Im Gegensatz zu den üblichen Kuhrassen in der Schweiz kann er sie doppelt nutzen: Für Milch und Fleisch.

Die Normande-Kühe stammen, wie der Name schon sagt, aus der Normandie und der Bretagne in Frankreich. In der Schweiz sind sie bis jetzt noch sehr selten anzutreffen. Ein Grund: „Diese zu importieren ist sehr teuer“, sagt Philipp Fischer. Er hat sich daher vor zehn Jahren dazu entschieden, eine Verdrängungskreuzung zu machen. Inzwischen dürfe er seine Kühe als Normande bezeichnen, auch wenn die Verdrängung noch nicht ganz abgeschlossen sei. „Doch ich bin auf gutem Weg“, sagt er. Regelmässig kann er auch  Kälber verkaufen. Die Nachfrage sei gross. Und, das ist ein Vorteil der Normande-Kühe: Er kann sie teurer verkaufen, als die von herkömmlichen Schweizer Rassen. „Statt 100 Franken für ein Kalb erhalte ich für sie 700 Franken.“

Ein weiterer Vorteil: Die Normande-Kühe brauchen wenig Kraftfutter, derzeit rund 200 Kilogramm pro Kuh pro Jahr. Doch damit ist Philipp Fischer noch nicht zufrieden: „Irgendwann möchte ich das Kraftfutter ganz weglassen können.“ Damit spart er Geld, da er dieses sonst teuer zukaufen muss, und macht so zum Teil wieder wett, dass die Normande-Kühe etwas weniger Milch geben. „Dafür leben sie länger“, sagt Philipp Fischer.

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Der Hügihof der Familie Fischer.

Philipp Fischer hat den Hof 2001 vom seinem Vater übernommen. Heute lebt er dort zusammen mit seiner Frau und drei Kindern zwischen 5 und 10 Jahren. Mit der Übernahme des Betriebs hat er begonnen, das eine oder andere etwas anders zu machen, als dies auf den meisten Betrieben der Fall ist. „Das verstehen nicht immer alle“, sagt er. Dass er seine Kuhrasse umstellte, habe zum Beispiel für viel Kopfschütteln gesorgt. „Es hiess: Diese Kühe sind nichts wert.“ Doch er sei sehr zufrieden, so Fischer. „Ich würde es jederzeit wieder tun.“

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Jedes Jahr lässt Philipp Fischer eine bis zwei Kühe metzgen. Daraus lässt er Wurst machen, etwa die Hügihöfer-Wurst. Diese kann man während den Wintermonaten im Chäsi-Lädeli in Geiss kaufen. So, wie auch seine Apfelringe, eine Mischung aus diversen Sorten. Äpfel und Bäume – über sie könnte Philipp Fischer übrigens stundenlang erzählen. „Früher bauten die Bauern ganz verschiedene Apfelsorten an. Einige davon konnte man gleich nach der Ernte essen, andere mussten einige Monate lang im Keller lagern, bis sie geniessbar wurden. So hatte man das ganze Jahr über gute Äpfel, ohne diese chemisch behandeln zu müssen. Dieses Wissen ist heute zum grossen Teil leider verloren gegangen.“ Auch sonst sei es schade, dass heute fast nur noch die gleichen Äpfel angebaut würden. „Sie schmecken alle ähnlich. Dabei gäbe es so viele verschiedene Sorten, die alle einen ganz eigenen Charakter haben.“ Er selbst hat derzeit etwa 30 Apfelsorten auf seinem Betrieb. Seine Lieblingssorte: Sauergrauech. Bis er in diese säuerliche Äpfel hineinbeissen kann, dauert es aber noch ein Weilchen. Sie sind erst im Herbst reif. Ganz im Gegensatz zu den Klaraäpfeln, welche, als erste Sorte, schon jetzt reif sind. Und auf dem Hügihof bereits fleissig gegessen und gemostet werden.

Aus Äpfeln entstehen auf dem Hügihof übrigens nicht nur Apfelringe und Most. Philipp Fischer stellt auch mit grosser Leidenschaft eigene Schnäpse her. Auch dabei experimentiert er mit verschiedenen Apfelsorten. Kaufen kann man seine Edelbrände jedoch nicht. „Die Nachfrage wäre zu gross. So viel Schnaps darf ich gar nicht herstellen“, sagt er und lacht.

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Die Familie Fischer beim Gipfeli-Genuss.

Angetroffen – auf dem Weg Richtung Galgenberg

WB-Redaktorin Wüest bezwang im Rahmen unserer Sommerserie „Die Gipfelstürmer“ den Geisser Gipfel Galgenberg (673 m ü.M.). Wen sie dabei alles antraf, sehen Sie hier. Um wen es sich dabei handelt, und was diese Leute alles zu erzählen haben, erfahren Sie nach und nach. Hier im Blog und am Dienstag im Willisauer Boten.

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Die erste Gipfelwanderung ist vollendet

Hier nochmals die schönsten Momente der Tour auf den Bodenberg:

Eine schaurige Geschichte

In der Schulbank sass Alois Müller, als er zum ersten Mal die Sage des Wegkreuzes in der «Obergretti» hörte. «Unser Erstklasslehrer Fischer war ein hervorragender Geschichtenerzähler», sagt der 86-Jährige. Kalt den Rücken hinunter sei es ihm gelaufen, als dieser die Geschichte von jener Mutter erzählte, die ihrem ungezogenen Mädchen mit «Türst» und «Sträggele» drohte. Doch hören Sie selbst:

Den Bauernpräsidenten zum Gipfelgespräch geladen

Weisses Gold? Momentan müssen Bauern die Milch eher verscherbeln. Doch der Präsident des Luzerner Bauernverbandes sieht nicht nur schwarz. Jakob Lütolf stellte sich für das Gipfelgespräch zur Verfügung und blieb dem WB-Reporter auf der saftig grünen Matte vor der Bodenberger Käserei keine Antwort schuldig. Mehr dazu lesen Sie in der Printausgabe vom Freitag.

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Die „Gallier“ vom Bodenberg

Käserei um Käserei drehte anfangs 2000 den Schlüssel. Nicht so auf dem Bodenberg. Hier trotzen acht Bauern der Konzentration auf grosse Standorte und haben damit Erfolg. Der WB war aufgrund der Sommer-Gipfeltour auch einen Morgen zu Gast bei Käsermeister Sepp Hodel und seinem Angestellten Hansueli Müller. Diese verarbeiten die Milch von rund 200 Kühen , stellen pro Jahr rund 800 Emmentaler-Laibe à 100 Kilo und diverse Spezialitäten her. Gerade letztere sichern auch in diesen für Milchbauern sehr harten Zeiten den Fortbestand der kleinen Käsi, die über einen ganz besonderen „Geldautomaten“ verfügt. Mehr dazu lesen Sie in der Printausgabe des Böttus. Hier schon mal ein paar Impressionen:

Zu Besuch beim letzten Posthalter

Wo ist der schönste Ort in Ohmstal? Um diese Frage zu beantworten, ist wohl keiner besser geeignet als Sepp Bättig. Er kennt die Gemeinde wie seine Hosentasche. Kein Wunder. Schliesslich trug er hier über 30 Jahre Briefe und Pakete aus. Der heute 67-Jährige ging 2001 als letzter Ohmstaler Posthalter in die Geschichte ein. „Diesen Titel hätte ich lieber nie bekommen. Der Entscheid der Post, den Schalter zu schliessen, tut mir bis heute weh.“ Doch zurück zu unserer Frage: Wo ist der schönste Ort in Ohmstal? „Ich liebe die Weitsicht, den Blick in die Berner Alpen, den Jura oder das Mittelland“, sagt Sepp Bättig und beginnt eine schier endlose Aufzählung von Flur- und Hofnamen. Der WB-Reporter hat verstanden. Den schönsten Ort gibt es nicht… ganz Ohmstal ist schlicht traumhaft.

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